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Rezepte für medizinisches Cannabis über das Projekt Twenty21

Rezepte für medizinisches Cannabis über das Projekt Twenty21

Durch: Carmen Arriaza Ärtzlich

Das Projekt Twenty21 verfolgt das Ziel, im Vereinigten Königreich eine Untersuchung durchzuführen, die auf einem Register von Patienten basiert, die mit medizinischem Cannabis behandelt werden, um die Wirksamkeit und Verträglichkeit dieser Pflanze zu beweisen. Dabei handelt es sich um eines der weitreichendsten Projekte in Europa im Bereich des medizinischen Cannabis.

In England ist der Erforschung von Cannabis als Medizin in den letzten Jahren immer mehr Bedeutung beigemessen worden, so etwa sind von der Universität Oxford oder der Universität Nottingham verschiedene Forschungsergebnisse zusammengefasst und veröffentlicht worden.

Es geht darum, die Anzahl der klinischen Studien an Menschen zu erhöhen und einen soliden Präzedenzfall für die therapeutische Anwendung von Cannabis zu schaffen. Dafür wurden sechs Krankheiten ausgewählt, für die eine Behandlung mit den aus der Pflanze gewonnenen Wirkstoffen in Betracht kommen kann:

  • Epilepsie
  • Multiple Sklerose
  • Das Tourette-Syndrom
  • Chronische Schmerzen
  • Angstzustände
  • Posttraumatische Belastungsstörung

Diese Projekt verheißt eine vielversprechende Zukunft für die Cannabis-Medizin, was immer klarer wird seit der Veröffentlichung der vorläufigen Ergebnisse des Monats Mai auf der Webseite von Drug Science.

Bei Drug Science handelt es sich um eine unabhängige wissenschaftliche Einrichtung, die bei der Erforschung von Drogen im Vereinigten Königreich führend ist und 2010 von David Nutt gegründet wurde, dem Leiter der Station für Neuropsychopharmakologie der Abteilung für Hirnforschung am Imperial College in London, der soeben seine Biographie „Nutt Uncut“ veröffentlicht hat. Die aus dem Projekt Twenty21 resultierenden Ergebnisse werden von dieser Einrichtung ausgewertet werden, um die nötigen wissenschaftlichen Beweise zu liefern, unabhängig von politischen und wirtschaftlichen Interessen, um eine Finanzierung durch das staatliche englische Gesundheitssystem National Health Service (NHS) zu erreichen und so zu belegen, dass die Vorteile der Behandlung mit medizinischem Cannabis seine möglichen Risiken und Nebenwirkungen überwiegen.

Für die Durchführung des Projekts werden die Patienten nach ganz genauen Kriterien ausgewählt und sie müssen eine Reihe von Befragungen und Prüfungen bestehen, die ihre Eignung für eine Behandlung mit Cannabis bestätigen. Wenn man zum Schluss gelangt, dass sie die Voraussetzungen erfüllen, dann müssen sie eine Einverständniserklärung unterschreiben. Ab diesem Zeitpunkt haben sie für einen festgelegten Höchstpreis Zugang zur Behandlung und müssen alle drei Monate zu Beobachtungsuntersuchungen. Diese Patienten befinden sich in einem schlechteren Gesundheitszustand als die Durchschnittsbevölkerung und ihre Lebensqualität hat durch andere und normalerweise für ihre Erkrankungen verwendete Medikamente nicht verbessert werden können. Etwa 900 Patienten werden bereits behandelt und haben Rezepte für medizinisches Cannabis bekommen. Drug Science ist damit beauftragt, die medizinischen Daten im Rahmen des Projekts Twenty21 für eine ordnungsgemäße Überwachung zu sammeln und zu analysieren.

Die medizinische Cannabis-Behandlung beginnt mit einem privaten Gespräch zwischen einem Facharzt und dem Patienten in einer Cannabis-Klinik, die vom Projekt Twenty21 anerkannt wird. Während des Gesprächs erläutert der Facharzt alle Behandlungsmöglichkeiten mit Cannabis, die für die Bedürfnisse des Patienten in Frage kommen. Die Kliniken können die Preise für die Anfangsberatung und die Beobachtungstermine festlegen, für diese Kosten müssen die Patienten aufkommen. Mit einer wachsenden Anzahl von Kliniken erwartet man auch eine Senkung der Beratungskosten, um den Zugang zu dieser Behandlungsart zu erleichtern. Denn die vom Patienten zu übernehmenden Kosten können ein großes Hindernis darstellen.

 

 

Sobald das Rezept vom Arzt ausgestellt worden ist, kontaktiert die Apotheke den Patienten direkt, um das Medikament gegen Vorauszahlung an seinen Wohnort schicken zu lassen.

Die Rezepte umfassen Produkte auf Basis von medizinischem Cannabis, wie etwa Blütenknospen oder Öle, die von ihren eigenen Produzenten mit einer T21-Lizenz stammen. Die Öle beinhalten vor allem CBD aber mit einem ausgeglichenen THC-Anteil. Bei den Blütenknospen wiederum überwiegt der Wirkstoff THC, 61,6% der Muster sind auf dieses psychotrope Molekül ausgerichtet. Die Kosten für diese Produkte werden in Übereinstimmung mit dem Leitfaden von „The Medical Cannabis Clinicians Society“ (MCCS)auf etwa 150 Pfund pro Monat geschätzt (ca. 174€).

Die Rezepte für medizinisches Cannabis stellen eine lang ersehnte und willkommene Alternative zu Medikamenten dar, die man bisher in der Schulmedizin verwendet hat, und die ein hohes Abhängigkeits- und Nebenwirkungsrisiko aufweisen. Laut einer Erklärung des „National Institute for Health and Care Excellence“ (NICE) vom April 2021, in welcher dazu geraten wird, bei der Schmerzbehandlung von Opiaten Abstand zu nehmen und sich in Richtung eines holistischen Ansatzes zu bewegen, „… gibt es wenige oder überhaupt keine Beweise dafür, dass die üblicherweise verschriebenen Medikamente wie Benzodiazepine oder Opiate die Lebensqualität, Schmerzen oder mentalen Angstzustände der Menschen verbessern, sondern vielmehr langfristige Schäden verursachen können, eine mögliche Abhängigkeit eingeschlossen.“ Es gibt sehr vielversprechende Berichte über die Behandlungen mit Cannabis.

Medizinisches Cannabis ist im Vereinigten Königreich seit Ende 2018 legal. Denn im Sommer dieses Jahres beschloss die englische Regierung nach dem Bekanntwerden des Falles von Billy, einem 12-jährigen Kind mit Epilepsie, die Gesetzgebung zu überarbeiten, um derartige Fälle in Zukunft zu vermeiden. Der Fall von Billy war nicht der einzige, der bekannt wurde, und nach einer Gesetzesänderung verlangte. Auch der Fall von Alfie Dingley sorgte für großes Aufsehen. Und in letzter Zeit hat das Inkrafttreten des Brexit neuerlich zu hitzigen Debatten und großer Unzufriedenheit unter jenen Patienten geführt, die bereits mit Cannabis-Produkten behandelt werden.

Das Vereinigte Königreich positioniert sich mit dem Projekt Twenty21, das wissenschaftliche Pionierbeweise im Zusammenhang mit der Cannabis-Medizin hervorbringen wird, an der Spitze dieses Bereiches und vielleicht wird dies in naher Zukunft ein Meilenstein im öffentlichen Gesundheitswesen sein. Ohne Zweifel befindet sich diese Reihe von Studien, Projekten und Untersuchungen derzeit im Aufwind. Auch wegen dem steigenden Interesse in der Bevölkerung im Allgemeinen und der Verbreitung der jüngsten Entdeckungen bei der Erforschung des Endocannabinoid-Systems verläuft der Kampf gegen die Ablehnung und Fehlinformation immer erfolgreicher, Letztere begründeten ja bisher den Widerstand oder die „Staumauer“ hinsichtlich der Nutzung dieser Pflanze als weiteres Medikament zur Behandlung einer breiten Palette von Schmerzen und Erkrankungen.

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