Kino-Marathon: 20 Filme, um eine lange Filmnacht mit Cannabis zu genießen

Es kann schon kompliziert werden, sich für einen Film zu entscheiden, wenn man Marihuana konsumiert hat. Besonders wenn Du das Dämpfchen vor der Auswahl rauchst, könntest Du eventuell dabei stecken bleiben. Zur Hilfe haben wir eine Liste einiger der besten Filme für den vollen Genuss zusammengestellt, wenn Du in Begleitung von Freunden high bist und Dir die ganze Nacht bevorsteht, um zwei sich so gut ergänzende Vergnügen wie Kino und Cannabis zu genießen.

Zuvor aber ein paar Grundregeln: Erstens muss ein Film, den man gut nach dem Rauchen ansehen kann, nicht unbedingt ein Film über „Kiffer“ sein. Auch wenn gewiss einige ikonische Filme über Marihuana ihren Platz auf dieser Liste finden, ist das gewiss nicht die einzige Option für eine Kinonacht.

Zweitens ist diese Liste keine Klassifizierung. Hier sind lediglich 20 Filme aufgelistet, die gut geeignet sind, wenn Du Cannabis konsumiert hast. Mach Dir also keine Gedanken, wenn Du Deinen Lieblingsfilm gleich neben einem Film, den Du nicht ausstehen kannst, findest.

Und zu guter Letzt: Was haben schon Filme gemein, die sehr schwer zu verstehen sind, welche die völlig dämlich erscheinen und solche die so schlecht sind, dass Du Dir Gedanken über den Geisteszustand der Regisseure machst? Ganz einfach: Sie alle wirken extrem stimulierend, wenn Du unter Einfluss von Gras bist. Und weil Du eine lange Kinonacht vor Dir hast, kannst Du sie Dir in der von uns empfohlenen Reihenfolge anschauen oder einfach die verschiedenen Titel nach Belieben austauschen. Fangen wir an!

Kung Fu Hustle (2004) / Kill Bill (2003)

Wenn Du noch nie einen durchgezogen hast, um dann einen Kung-Fu-Film anzuschauen, brauchst Du gar nicht erst weiterzulesen und fang gleich mit diesem Film an. Kung Fu Hustle von Stephen Chow passt sehr gut zu diesem Motto. Und auch wenn es sich um einen waschechten Action-Film handelt, bietet er immer wieder viele bizarre Aspekte, die über den ganzen Film hinweg die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Die Kämpfe sind unglaublich, die Witze kommen gut und die Szenen sind interessant. Was könnte man sich mehr wünschen? Ein abwechslungsreicher Vorschlag müsste zweifelsohne auch Kill Bill bringen. Jeder Film von Quentin Tarantino wäre ein ausgezeichneter Beitrag für diese Liste, aber die lebhaften Töne und die kunstvollen Kampfszenen versetzen Kill Bill in eine Film-Kategorie für sich und lassen Dir Uma Thurman als Deine ideale Braut erscheinen, wenn Du high bist.

The Big Lebowski (1988) / Ananas Express (2008)

The Big Lebowski ist ohne jeglichen Zweifel der Film über Kiffer schlechthin auf dieser Liste und man könnte ihn auch als den besten „traditionellen“ Cannabis-Film betrachten. Weil sich jeder über die Abenteuer von Jeff „den Dude“ Lebowski amüsiert. Dieser faule Philosoph in Bademantel und Latschen, der durch den Film zu schweben scheint, lässt sich weder durch die Verbrecherbande, noch durch Nihilisten oder widerwärtige Multimillionäre aus der Ruhe bringen, denen er begegnet, als er sich plötzlich inmitten eines komplizierten Falls sieht, bei dem Du immer wieder geneigt sein wirst, Dir an den Kopf zu fassen. Ananas Express mit Seth Rogen und James Franco in den Hauptrollen ist dagegen wahrscheinlich der lustigste Film über Kiffer, den Du sehen könntest und ist möglicherweise auch der einzige Action-Film über Marihuana. Es lohnt sich eindeutig, diesen Film bei Gelegenheit mit einer guten Ganja zu probieren.

Fear and Loathing in Las Vegas (1998) / Fantastische Pilze – Die magische Welt zu unseren Füßen (2019)

Dieser Film basiert auf einem Roman von Hunter S. Thompson, dem Begründer des Gonzo-Journalismus, und begleitet Johnny Depp als Raoul Duke auf einer Reihe halluzinogener Abenteuer, die einfach köstlich sind. Die Besetzung ist ausgezeichnet, eine lustige Geschichte mit fantastischen visuellen Effekten. Was braucht man mehr? Nun, bestimmt sollte man wissen, wie entheogene Substanzen unsere Wahrnehmung der grundlegenden Dinge beeinflusst haben und genau das bietet „Fantastische Pilze – Die magische Welt zu unseren Füßen“. Dieser Dokumentarfilm ergründet die Welt der faszinierenden aber mysteriösen Pilze, die sich von organischer Materie ernähren und pflanzliches Leben zersetzen. Im Mittelpunkt des Films steht Paul Stamets, ein Pilzforscher, der als junger Mann den Entschluss gefasst hatte, die zehnfache Dosis psychedelischer Pilze zu sich zu nehmen, woraufhin er sich auf einem Baum inmitten eines Sturms wiederfand. Als er von dem Baum wieder herunterkam, musste er plötzlich nicht mehr stottern und konnte den Leuten in die Augen blicken.

Samsara (2012) / Baraka (1992)

Wenn Du einfach nur eine Reise erleben möchtest, ist dieser Dokumentarfilm ohne Worte und Erzählung genau das Richtige. Eine Kollage wie aus dem Kaleidoskop der Menschheit entsprungen, auf glasklaren 70 mm, in über 25 Ländern gefilmt, von Striptease-Clubs in Bangkok bis hin zu komplexen Appartements neben den Pyramiden in Ägypten. Der Film hinterlässt ein leichtes Aroma nach New Age, ist aber unabstreitbar einfach wunderschön anzusehen und bietet Eindrücke, die Dich so fühlen lassen, als hättest Du eine Barriere in der Wahrnehmung überschritten. Und wenn Du sie mit Baraka, dem ersten Werk der gleichen Filmemacher kombinierst, wird Dir ein mystisches visuelles Gedicht in globalem Umfang geboten. Dieser Film ohne Worte und mit einer unterbrochenen Zeitlichkeit, sagt auf intimer Skala ebenso viel über die Heiligkeit wie über den Materialismus und kommt den Emotionen der Zuschauer sehr nah.

2001: Odyssee im Weltraum (1968) / Interstellar (2014)

Bestimmt hat Dir mal jemand geschworen, dass das Meisterwerk von Stanley Kubrick in einem veränderten Bewusstseinszustand zu sehen, eine regelrecht religiöse Erfahrung ist. Aber Achtung: Du weißt gar nicht, worauf Du Dich einlässt. Viele meinen, dass die ersten zwei Drittel dieses Films ziemlich langsam verlaufen. Aber all das wird mit dem alles erschütternden Wandel im Verlauf dieser Geschichte plötzlich ins Gegenteil umgekehrt: Dieser Wandel lässt sich selbst den nüchternsten Zuschauer so fühlen, als stünde er unter Einfluss von LSD. Glitzernde Lichter, klare Bilder und ein riesiges Baby aus dem Weltall können dazu führen, dass es einen unter Einfluss von Drogen stehenden Zuschauer ganz kalt erwischt. Deshalb ist Interstellar eine wesentlich leichter zu verdauende Möglichkeit, um das Thema strahlende Kosmologie auf den Tisch zu bringen. Matthew McConaughey geht in ein Wurmloch, um einen anderen bewohnbaren Planeten zu suchen, als die Erde beginnt, dem Planeten der Affen immer ähnlicher zu werden. Im Film gibt es schwarze Löcher, Zeitdilatation und multiple Dimensionen… aber nichts von dem verzweifelnden Gefühl, dass das Leben keinen Sinn hat wie in 2001.

Das wandelnde Schloss (2004) / Chihiros Reise ins Zauberland (2001)

Ein Film über die Macht des Mitgefühls und warum Krieg für Vollidioten ist, ist immer ein guter Grund zum Schreien, wenn man sich unter Einfluss von Cannabis befindet. In der außerordentlich schönen Geschichte aus dem Studio Ghibli trifft die junge Hutmacherin Sophie auf eine Hexe, die sie rasch in eine ausgemergelte 90-jährige Frau verwandelt. Sie steigt bei dem fliegenden Schloss des attraktiven Zauberers Howl ein und nimmt sich vor, einen Feuerdämonen zu befreien, der ihr versprochen hat, sie in ihr jugendliches Ich zurückzuverwandeln. Wie bei allen Filmen von Ghibli macht der Film um so mehr Sinn, je öfter man ihn sieht. Dies ist von der visuellen Aufmachung  und der Erzählung her zweifellos der barockartigste Film von Miyazaki. Vielleicht sogar noch mehr als sein krönendes Werk, „Chihiros Reise ins Zauberland“, das ähnlich wie Alice im Wunderland regelrecht von japanischen Legenden und Mythen nur so strotzt. Dieser Film zeigt zweifellos, warum das Werk von Miyazaki in der Fantasie seiner glücklichen Zuschauer auf ewig lebendig bleiben wird.

Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug (1980) / Top Secret (1984)

Während eine großartige Filmnacht immer weiter fortschreitet, klingt die Idee, die Witze aus einem Film anderthalb Sekunden vorher auszuposaunen, plötzlich nicht mehr nervig, sondern wird erst so richtig lustig. Dafür gibt es keinen besseren Film als „Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug“! Seit Beginn dieses Absatzes hast Du bestimmt schon über so einige Witze nachgedacht, die Du zum besten geben möchtest. „Sieht so aus, als hätte ich mir einen schlechten Tag ausgesucht, um keinen Kleber mehr zu schnüffeln!“ „Warst Du schon mal in einem türkischen Gefängnis?“ Top Secret ist jedoch wahrscheinlich der größte Schatz aus der Goldgrube des Hauses ZAZ. Ist dieser Film besser als „Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug“? Darüber lässt sich gewiss streiten. Aber wenn es bei Top Secret dabei darum ging, so viele lustige Witze wie möglich auf die Leinwand zu bringen, wird es schon schwer, Filme zu finden, die diesen übertreffen könnten.

Everything Everywhere All at Once (2022) / Matrix (1999)

Eine Reise durch das Multiversum ist eine ausgezeichnete Erfahrung, wenn Du high bist. Und es kann schon seltsam und eigenartig sein, diesen unerwarteten Oscar-Gewinner von 2022 genießen zu können, aber wenn man es mit ein bisschen Gras im Kopf tut, kann man neue Perspektiven entdecken, die ihn noch zauberhafter wirken lassen. An vielen Punkten hätte alles ganz und gar schief ausgehen können und der ganze Film wäre ruiniert gewesen, wenn er denn anders gemacht worden wäre – aber das war nun einmal nicht der Fall! Das gleiche geschieht in Matrix, ein innovativer Film der selbst in nüchternem Zustand äußerst faszinierend ist. Aber zünd Dir einen Joint an, drück auf Play und dann wirst Du alles mit ganz anderen Augen sehen. Die Special Effects überraschen garantiert auch noch nach 20 Jahren. Die ausgefeilte Fillmkunst und regelrechte religiöse und philosophische unglaublich faszinierende Bomben führen dazu, dass Du sofort die rote Pille willst – oder zumindest eine Indica-Hybridsorte rauchen, um zu sehen, wie tief der Kaninchenbau reicht.

Das fünfte Element (1997) / Die totale Erinnerung (1990)

Wusstest Du, dass ein Film, wenn man vorher geraucht hat, bisweilen lustiger, erhellender oder, Du weißt schon, erträglicher wird? Bei „Das fünfte Element“ passiert genau das. Selbst die Liste der Rollen lässt vermuten, dass es sich um einen Sci-Fi-Film über Kiffer handelt. Nämlich: Steampunk Ägypterdieb! Außerirdische Hunde, die ihr Aussehen ändern und von einem Bösewicht mit einer asymetrischen Frisur, Gary Oldman angeführt werden. Einer Frau mit einem blauen Rohr als Kopf, die einen schrecklichen Walfischgesang von sich gibt. Und der unvermeidliche Gipfel der feuchten Träume eines Kiffers: Milla Jovovich, die als Retterin der Menschheit nur mit etwas breiteren Gummibändern bekleidet ist. Die größten Erfolge der Action-Filme von Arnold Schwarzenegger waren immer Crossovers von Sci-Fi, aber „Die totale Erinnerung“ ist wesentlich faszinierender als Terminator oder Predator. Ist Schwarzenegger wirklich ein Geheimagent, der einen Aufstand gegen einen Diktator auf dem Planeten Mars anführt? Oder handelt es sich lediglich um eine Phantasiegeschichte, die ihm ins Gedächtnis von der Firma Rekall eingepflanzt wurde? Glücklicherweise lässt Paul Verhoeven niemals zu dass sich große Fragen in den Weg von Arnie stellen, der seine beeindruckende Brustmuskulatur ins Spiel bringt und Phrasen drischt.

Memento (2000) / Vergiss mein nicht! (2004)

Wir konnten die Liste einfach nicht ohne eine Ode an die Vergänglichkeit der Zeit abschließen. Dieses Konzept ist seit eh und je inhärent mit Marihuana verbunden. Mit Memento begann Christopher Nolan die Aufmerksamkeit auf seine Werke zu ziehen. Um zu versuchen, den Film zu erklären, könnte man einfach sagen, dass er rückwärts abläuft, aber das wäre ein Verrat an der Logik. Bestimmt kommst Du aus dem Staunen nicht wieder raus, wenn Du ihn high siehst, auch wenn es nur ganz wenig war. Aber wenn es um ein schlechtes Gedächtnis geht, macht der revolutionäre Film von Jim Carrey die Zeit zu einem äußerst abstrakten Wert. Es geht um eine wilde Reise und einen Film, der die Frage aufwirft: „Was um Himmels Willen ist hier los?“, und zwar selbst wenn man nüchtern ist. Das macht ihn zu einer ausgesprochen spannenden Sanduhr. Diese Komödie ist nicht wie die anderen auf dieser Liste, sondern vielmehr der reine Wahnsinn: Schau sie Dir also unter Deiner eigenen Verantwortung an.

Fazit

Wie Dir diese Liste zeigt, bietet die Kombination von Kino mit Cannabis eine einmalige
Erfahrung, die über das normale Kinoerlebnis hinausgeht, weil auf diese Art schlechte Filme
plötzlich gut wirken und gute Filme einfach unglaublich anzuschauen sind. Eine
Verschlechterung der Konzentration mit einer Intensivierung der Sinne (einschließlich
Humor) im Gegenzug, ist normalerweise ein gutes Geschäft. Und manchmal entwickelt sich
sogar Dein Hirn am Ende zu einem Mitarbeiter des Films, das sich Interpretationen

verschiedenster Szenen ausdenkt, die sicherlich kein Drehbuchautor oder Regisseur hätte
vorhersehen können, die aber dennoch das Filmerlebnis eindeutig verbessern. Deshalb und
aus noch vielen anderen Gründen ist der Konsum von Marihuana, bequem daheim, bei
einem Kino-Marathon auch weiterhin eine der hervorragendsten
Entspannungsmöglichkeiten, die der Mensch erleben könnte.